Amundi German Masters

Emma Spitz muss sich erst im Playoff geschlagen geben und verpasst LET-Sieg Nr.1 nur um Haaresbreite.

Ladies European Tour – 16.-19. Mai | Golf & Country Club Seddiner See, Berlin/Deutschland

Nach ihrem Abstecher nach Asien mit dem Abschluss in Südkorea kehrt die Ladies European Tour (LET) diese Woche zu ihren europäischen Wurzeln zurück. Deutschland, genauer gesagt Berlin, ist heuer das erste Reiseziel der LET-Proetten in Europa. Am Programm steht die dritte Austragung des Amundi German Masters im Golf & Country Club Seddiner See vor den Toren der deutschen Bundeshauptstadt. Österreich ist gleich viermal vertreten. Angeführt von Sarah Schober, die zuletzt dreimal in Folge in den Top 25 gelandet ist (einmal Platz 6), sind Emma Spitz – die nach wie vor keinen Cut verpasst hat und heuer dreimal in den Top Ten platziert war, Christine Wolf – die noch auf ein Spitzenresultat wartet, und (dank Einladung durch ÖGV Sportdirektor Niki Zitny) auch LETAS-Proette Katharina Mühlbauer mit von der Partie.

Runde 1 – Spitz ist erste Verfolgerin. Schober, Wolf und Mühlbauer liegen außerhalb des Cuts

Emma Spitz startet auf den Back Nine und durchlebt ein ständiges Auf und Ab. Nach ihren drei Bogeys schlägt sie aber jeweils mit einem Birdie zurück. Beide Par 5 Bahnen nutzt sie dabei, ebenso das Par 4 von Loch 18. Nach dem Turn läuft es bei der Birdie-Ausbeute sogar noch besser. Vier Birdies bei einem weiteren Bogey auf ihren letzten sechs Spielbahnen bringen sie bis an die Spitze des Leaderboards. Lange bleibt sie dort mit der 69 (-3). Am Ende des Tages liegt sie auf T2.

Die drei weiteren Österreicherinnen haben deutlich größere Probleme und liegen außerhalb der Cut-Ränge. Sarah Schober startet mit einem Drei-Putt-Bogey und einem Doppelbogey denkbar schlecht und muss noch vier weitere Bogeys notieren. Drei Birdies auf Par 5 Bahnen verhelfen ihr immerhin noch zu einer 76 (+4). Einen Schlag dahinter reiht sich Christine Wolf ein. Die Tirolerin notiert zweimal drei Schlagverluste in Folge. Hinzu kommen ebenfalls ein Doppelbogey und drei Birdies. Katharina Mühlbauer werfen hingegen besonders die Löcher 7 und 8 (beide Par 4) zurück - auf ein Doppelbogey folgt ein bitteres Quadrupelbogey. Ansonsten stehen auf dem Weg zur 80 (+8) vier Bogeys zwei Birdies gegenüber.

Runde 2 – Spitz hält sich nach Anlaufschwierigkeiten in den Top Ten. Schober, Wolf und Mühlbauer verpassen den Cut.

Emma Spitz beginnt die Runde mit drei Bogeys in Folge und fällt damit auf Even Par zurück. Den Negativlauf kann sie mit einem ersten Birdie auf Loch 5 (Par 3) zunächst stoppen, allerdings nur bis zu den Back Nine. Nach einem Bogey-Doppelpack zum Start der zweiten Neun liegt sie zwischenzeitlich über Par, die Par 5s von Loch 13 und Loch 16 kann sie aber wie am Vortag zum Birdie nutzen und sich im Gesamtscore wieder in den roten Bereich spielen. Aktuell liegt sie auf Rang 10 (-1).

Sarah Schober liegt zu Beginn der Runde noch innerhalb der späteren Cut-Marke. Nach ihren ersten neun Löchern hat sie den Anschluss aber bereits verpasst. Den Auftakt macht ein Doppelbogey auf Loch 14 (Par 4), gefolgt von zwei Bogeys und zwischendurch einem Birdie auf Loch 16 (Par 5). Im Gegensatz zum Vortag läuft es in Runde zwei auf den Front Nine besser. Zunächst muss sie noch Bogeys auf den Löchern 3 (Par 3) und 4 (Par 4) notieren, auf dem Weg bis ins Ziel nimmt sie dafür noch zwei Birdies mit. Der Cut (+5) geht sich mit der 75 (+3) und gesamt +7 aber nicht aus.

Christine Wolf startet auf den Back Nine mit Bogey-Doppelbogey und belastet ihr Konto bereits früh. Im weiteren Verlauf erhöht sich der Score zwar nur mehr um einen Schlag, in die Nähe der Cut-Linie kommt sie mit ihren drei Birdies bei vier Bogeys aber nicht mehr. Katharina Mühlbauer startet die Runde bereits mit deutlichem Rückstand und kommt am Ende des Tages erneut mit 80 (+8) Schlägen ins Clubhaus. Der Unterschied: Heute läuft auf den Back Nine mit zwei Doppelbogeys und drei Bogeys kaum etwas nach Plan. Die Front Nine spielt sie mit drei Bogeys bei zwei Birdies hingegen nur eins über Par. Für die LETAS-Proette war der Ausflug auf die LET aber jedenfalls eine willkommene Erfahrung und auch aufgrund von Wettkampfpraxis – ihre Tour macht nach dem Saisonauftakt beinahe zwei Monate Pause (noch bis 7. Juni) – die Reise wert.

Runde 3 – Spitz spielt sich mit einer fabelhaften Runde wieder an die Spitze

Im Gegensatz zu den Vortagen beginnt Emma Spitz den Moving Day mit einem Birdie auf Loch 1 (Par 5) und behält auch in weiterer Folge den Fuß am Gaspedal. Nach Loch 6 (Par 5) liegt sie bereits drei unter Par. Sehr erfolgreich geht es auch weiter. Das einzige Bogey kassiert sie in Runde drei auf dem Par 4 von Loch 12. Auf dem Weg zur Ziellinie kommen dann noch vier Birdies auf den letzten sechs Löchern hinzu. Wie gewohnt auf den Par 5s von Loch 13 und Loch 16. Mit der fabelhaften 66 (-6) macht die den Abstand zur Spitze wieder weg und geht nun gemeinsam mit der Deutschen dreifachen Toursiegerin Alexandra Forsterling als Führende in den Schlusstag.

Finalrunde – Emma Spitz muss sich erst im Playoff geschlagen geben und verpasst LET-Sieg Nr.1 nur um Haaresbreite

Emma Spitz und ihre große Konkurrentin Alexandra Försterling gehen gleichauf in den Finaltag und liefern sich ein spannendes Duell bis zum Schluss. Den Auftakt macht die Deutsche mit einem Birdie auf Loch 2. Während Spitz mit einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 3 (Par 3) und 4 (Par 4) zurückschlägt, muss Försterling ein Bogey notieren. Die Deutsche bleibt aber im Fokus und gewinnt ihrerseits mit zwei Birdies in Folge wieder die Oberhand.

Zwar mischen zu dem Zeitpunkt noch andere Konkurrentinnen mit, auf den Back Nine entwickelt sich im Rennen um den Sieg aber endgültig ein Zweikampf. Die Engländerin Gabriella Cowley wird bei -10 zurückgelassen. Die Siegerin wird allerdings erst im Playoff gekürt. Denn sowohl Spitz als auch Försterling kommen nach drei Birdies auf den zweiten Neun bei -12 zum Scoring. Nachdem die Heimfavoritin und gebürtige Berlinerin mit Birdies auf den Löchern 13 und 14 vorlegt, zieht Spitz nach einem Birdie auf Loch 13 (Par 5) mit ihrem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 16 und 17 - auf dem Par 3 gelingt ihr beinahe ein Ass - wieder vorbei und geht mit einem Schlag Vorsprung auf die 72. Spielbahn. Die Deutsche beweist allerdings große Nervenstärke und knallt den Ball nach einer guten Annäherung von Spitz genau an die Fahne und verlängert das Duell ins Stechen.

Beim ersten Anlauf auf Playoff Loch 18 beeindrucken beide mit präzisen Schlägen ins Grün und nervenstarken Birdie-Putts. Beim zweiten Durchgang fällt zwischen den beiden guten Freundinnen aber die Entscheidung auf dem Grün. Spitz verpasst ihren Birdie-Putt knapp, während Försterling den Ball im Loch verschwinden sieht. Zwar verpasst die 24-jährige Österreicherin somit ihren ersten LET-Sieg, ist aber erste Gratulantin und hat nur kurz Grund enttäuscht zu sein. Bei solchen Auftritten ist ihr erster Toursieg nur eine Frage der Zeit.

Eine Qualifikation für die US Women's Open verpasst die Jung-Proette dieses Jahr hingegen. Die Quali wurde im Anschluss an das Turnier ebenfalls im Golf & Country Club Seddiner See ausgetragen. In Runde eins nimmt Spitz den Schwung gut mit und ist mit einer 66 (-6), der besten Runde des Tages, noch voll auf Kurs. Am Entscheidungstag unterlaufen ihr aber zu viele Fehler, die in sechs Schlagverlusten resultieren. Ihre fünf Birdies und die 73 sind am Ende um zwei Schläge zu wenig, um unter den besten drei Spielerinnen zu liegen.

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