
Iberdrola Calatayud Ladies Open 2025
LET Access Series – 16.-18. Oktober | Gambito Golf Calatayud, Saragossa/Spanien
Katharina Mühlbauer ist am Ziel angekommen! Nach fünf Jahren und 82 Turnieren (zwei Siege, 23 Top Ten Ergebnisse) auf der LETAS, wobei sie dreimal nur knapp am Aufstieg auf die LET vorbeigeschrammt ist, hält sie als Drittplatzierte der Order of Merit ihre LET-Tourkarte in Händen und darf ab 2026 auf der großen europäischen Bühne des Damengolfs aufschlagen: „Es bedeutet mir alles. Ich habe auf diesen Moment gewartet, seit ich Profi geworden bin. Ich war immer ganz nah dran – und doch noch so weit weg. Jetzt es endlich geschafft zu haben, diese Tourkarte endlich in den Händen zu halten und zu wissen, dass ich nächstes Jahr auf der LET spielen werde – das ist einfach etwas, wovon ich immer geträumt habe.“ Die Erfolgssaison 2025 – mit einem Sieg, zwei zweiten Plätzen und im Saisonfinish drei Top-5-Ergebnissen in Serie – soll aber nur ein Zwischenschritt bleiben. Als nächstes gilt es sich auf der LET zu etablieren um in weiterer Folge auch auf der großen Tour zu den Fixsternen zu gehören.
Beim Saisonabschlussturnier in Spanien stand das Endergebnis bereits im Hintergrund. Den Aufstieg hatte sie bereits lange zuvor fixiert. Dennoch weiß sich die Oberösterreicherin gut zu verkaufen. In der 70er-Auftaktrunde (-2) trifft sie 16 Grüns in Serie, Birdie-Putts wollen allerdings nur zwei fallen. Nach dem fehlerfreien Start mischen sich tags darauf zwei Bogeys unter, dank vier Schlaggewinnen geht sich aber erneut eine 70 aus. Damit liegt sie auf Kurs viertes Top Ten Ergebnis in Folge. Zum Abschluss zeigt sie eine weitere ausgezeichnete Leistung von Tee to Green und lässt nur vier Grüns in Regulation links liegen. Allerdings verpasst sie in drei Fällen das Up-and-Down zum Par. Hinzu kommt noch ein Drei-Putt-Bogey auf Loch 17. Auf der Habenseite stehen hingegen erneut nur zwei Birdies. Mit der 74 (+2) fällt sie zwar noch aus den Top 20 und wird geteilte 21. (-2), der emotionale Saisonausklang war aber bereits vorprogrammiert und bekam sogar noch eine extra Portion Hochgefühl.
Denn zusätzlich zu ihrem sportlichen Triumph durfte sich Mühlbauer zum Saisonende noch über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: Ihre Tour-Kolleginnen wählten die 28-jährige einstimmig zur „Players’ Player of the Year 2025“ auf der LET Access Series. Die erst im Vorjahr ins Leben gerufene Ehrung würdigt nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch Persönlichkeit, Fairness, Führungsqualitäten und Engagement für den Frauengolfsport. Mühlbauer nahm den Preis im Rahmen der Siegerehrung sichtlich gerührt entgegen. Für zusätzlichen Gänsehautmoment sorgte eine Überraschung ihrer engen Freundin und Tourkollegin Lucie Andre, die ein elfminütiges Video mit Glückwünschen und persönlichen Botschaften von 23 Spielerinnen zusammengestellt hatte. „Ich war über die Wahl zum Players’ Player völlig überwältigt – ich hätte nie gedacht, dass ich einmal diejenige sein würde“, so Mühlbauer. „Dieses Video hat mich zu Tränen gerührt – vor Freude natürlich. Es ist unglaublich schön zu sehen, dass ich über die Jahre etwas bewirken konnte.“
Ihre Vorbildwirkung zieht auch hierzulande bei potentiellen Nachfolgerinnen, die in den kommenden Jahren in ihre Fußstapfen treten wollen. Eine weitere Talentprobe hat Jung-Proette Johanna Ebner beim Saisonfinale abgeliefert. Mit einer lupenreinen 68 (-4) reiht sie sich zu Beginn gleich auf Podestkurs ein. Mit Runden von 73 (+1) – auch aufgrund drei Bogeys nach Ausflügen in die Bunkerlandschaft – und 72 Schlägen – mit gleich drei Drei-Putt-Bogeys – kann sie sich zwar nicht unter den Top Ten halten, Platz 14 (-3) ist in ihrer kurzen Profikarriere aber bereits das zweite Top 15 Ergebnis - nach Platz 5 beim vorletzten Saisonturnier in Frankreich. Mit dem gewonnenen Selbstvertrauen und guter Form steht im Dezember die Q-School der LET in Marokko auf ihrem Spielplan. Das Momentum für einen Erfolgslauf hat sie jedenfalls auf ihrer Seite.
Isabella Holpfer hat sich heuer auf der LETAS etabliert und schließt die Saison nach 17 Turnieren und 12 geschafften Cuts – darunter ein frühes Highlight mit Platz 10 beim Heimturnier in Stegersbach und ein spätes mit ihrem ersten Podestplatz in Irland – auf dem guten 36. Platz der Order of Merit ab. Auch beim letzten Saisonturnier landet sie trotz einer 76 (+4) zum Auftakt im Preisgeld. Denn in Runde zwei dreht sie auf den Front Nine den Spieß um und notiert statt vier Bogeys wie am Vortag plötzlich vier Birdies. Die 69 (-3) hievt sie mit einem Schlag Vorsprung über den Strich. Der Beginn in die Finalrunde ist mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern vielversprechend, ein Triplebogey auf dem Par 3 von Loch 14 gefolgt von einem Bogey läuten aber den sofortigen Rückfall ein. Im Finish kommen noch dazu drei weitere Schlagverluste auf die Scorekarte. Am Ende steht eine weitere 76 (+5) und Endrang 47 zu Buche. Chantal Düringer kann sich nach einer 75 (+3) nicht steigern und fällt mit einer 88 sogar noch bis ans Ende des Klassements zurück.
Iberdrola Calatayud Ladies Open 2025
LeaderboardLETAS Order of Merit
ErgebnisseTurniervorschau
Nach knapp einem Monat Turnierpause ist die LETAS auf den letzten Metern der Saison angekommen: Mit der vierten Austragung der Iberdrola Calatayud Ladies Open steht das 19. und letzte Saisonturnier auf dem Programm. Zum dritten Mal bildet das Event den offiziellen Saisonabschluss – und der Kampf um die noch zu vergebenden Plätze in den Top 7 der Order of Merit verspricht heuer so viel Spannung wie noch nie.
Aus österreichischer Sicht steht Katharina Mühlbauer besonders im Fokus: Die Oberösterreicherin war bei allen drei bisherigen Austragungen in Calatayud am Start, konnte dort bislang aber keine Topplatzierung erzielen. 2023 wurde sie 41., zudem verpasste sie zweimal den Cut. In diesem Jahr präsentiert sich Mühlbauer jedoch in der Form ihres Lebens: Mit einem Sieg, zwei zweiten Plätzen und zuletzt drei Top-5-Ergebnissen in Serie hat sie ihre LET-Tourkarte für 2026 bereits sicher – als eine von nur vier Spielerinnen.
Druck verspürt sie daher keinen mehr, doch die Motivation ist groß: Als Drittplatzierte der Order of Merit fehlen ihr nur rund 180 Punkte auf die Spitzenreiterin. Ein geteilter dritter Platz könnte – sofern die Konkurrenz patzt – bereits reichen, um sich als zweite Österreicherin nach Sarah Schober (2016) den Gesamtsieg in der Jahreswertung zu holen.
Ebenfalls eine starke Saison spielt Isabella Holpfer, die in ihrem ersten vollen Jahr auf der LET Access Series mit beeindruckender Konstanz überzeugte. Drei Top-15-Ergebnisse, 11 geschaffte Cuts bei den letzten 15 Turnieren und solide Leistungen über die gesamte Saison hinweg bringen ihr derzeit Rang 35 im Ranking. Mit einem weiteren guten Resultat könnte sich die Burgenländerin zudem ein Ticket für die Final Stage der Lalla Aicha Q-School sichern, wo sie sich ebenfalls eine Karte für die LET erspielen könnte.
Für Chantal Düringer verlief die Saison dagegen enttäuschend: In 14 Starts kam die Vorarlbergerin nur dreimal ins Preisgeld und belegt derzeit Rang 144 der Order of Merit. Damit droht sie ihre Spielberechtigung zu verlieren.
Ihre ehemalige ÖGV-Teamkollegin Johanna Ebner hat nach ihrem Wechsel ins Profilager hingegen sofort für Aufsehen gesorgt. Beim letzten Turnier – ihrem ersten als Proette – erreichte sie mit Rang 5 ein starkes Ergebnis und knüpfte damit nahtlos an ihre Leistungen als Amateurin an – wo sie bei drei Starts ebenso dreimal den Cut schaffte, darunter ein 16. Platz.
Bildernachweis
| Image | Copyright | Autor |
| ###IMAGE### | ###COPYRIGHT### | ###AUTHOR### |