Omega European Masters 2025

DP World Tour – 28.-31. August | Crans-sur-Sierre GC, Crans Montana/Schweiz 

Nemecz nützt seine Chance und landet in den Top 25. Wiesberger schwächelt am Moving Day und kann mit den tiefen Scores nicht mithalten 

Lukas Nemecz hat die kurze Vorbereitungszeit auf das Turnier – wobei es in dieser Höhenlage durchaus Eingewöhnungszeit braucht – nicht geschadet. Zudem zwingt nachhaltiger Nebel die Spieler am ersten Turniertag zu mehr Geduld. Der Steirer ist dennoch von Anfang an gut in Schuss und holt sich neues Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.  

Sowohl vom Tee als auch mit den Eisen spielt er nach eigener Aussage grundsolide, lediglich mit dem Putter hadert er ein wenig. Schlecht läuft es auf den Grüns mit insgesamt 20 Birdies aber jedenfalls nicht. Mit den tiefroten Scores an der Spitze kann er aber nicht ganz mithalten. 

An den ersten beiden Tagen notiert er jeweils 67 (-3) Schläge. In Runde zwei werden seine sieben Birdies jedoch durch vier Schlagverluste ausgebremst. Am Moving Day dreht er spät auf und bringt auf den letzten fünf Löchern noch vier Birdies auf die Scorekarte. Die 66 (-4) ist seine beste Turnierrunde und bringt ihm vor dem Schlusstag in eine gute Ausgangsposition knapp hinter den Top 15. Am Finaltag ist er auf den Grüns allerdings etwas zaghafter unterwegs. Zudem kommen auf den Back Nine drei vermeidbare Schlagverluste hinzu. Am Ende stehen 69 (-1) Schläge zu Buche. Er fällt zwar aus den Top 20, mit Platz T24 (-11) ist Nemecz aber zufrieden. Hoffnungsvoll stimmt ihm die aufsteigende Form im Saisonfinish. Ins Geschehen greift er aber erst wieder in Portugal in zwei Wochen ein.  

Bernd Wiesberger startet und beendet das Turnier stark mit 66 Schlägen, dazwischen fehlt dem Burgenländer hingegen die nötige Durchschlagskraft, um vorne mitzumischen. In Runde zwei gleichen sich ein Eagle und ein Birdie mit einem Doppelbogey und einem Bogey noch aus. Am Moving Day läuft es allerdings deutlich schlechter. Das Bogey auf Loch 10 (Par 4) – nur am Finaltag absolviert er die Bahn ohne Schlagverluste – kann er noch mit einem Birdie auf Loch 13 ausgleichen. Bis zum Ende der Runde kommen jedoch fünf unbeantwortete Schlagverluste hinzu. Mit der 75 (+5) fällt er bis ans Ende des Tableaus zurück. Dank der fehlerfreien Schlussrunde spielt er sich immerhin noch auf Platz 55 (-3) nach vorne, die benötigten Punkte kann er damit nicht einfahren.  

Matthias Schwab notiert zwei Runden über Par und hat keine Chance auf den Cut. Die 71 (+1) in Runde eins bringt ihn bereits unter Zugzwang. In Runde zwei kann er sich jedoch nicht steigern. Die Schlagverluste übernehmen erneut die Überhand. Nach der 74 (+4) fehlen acht Schläge auf das Wochenende.  

Omega European Masters 2025 

Leaderboard

Turniervorschau

Diese Woche blickt die Golfwelt nach Crans Montana, wo das traditionsreiche Omega European Masters nicht nur mit seiner einzigartigen Kulisse lockt, sondern auch sportlich besondere Brisanz verspricht. Für viele europäische Topspieler ist es die letzte Gelegenheit, Ryder Cup Kapitän Luke Donald vor seinen Picks noch einmal nachhaltig zu beeindrucken. 

Im Fokus stehen u.a. Matt Fitzpatrick, dreifacher Ryder-Cupper und bereits zweimaliger Sieger in den Schweizer Alpen, sowie die formstarken Engländer Marco Penge und Aaron Rai, beide mit Siegen in dieser Saison. Auch Nicolai Højgaard muss auf einen erneuten Captain’s Pick hoffen. Für sie alle gilt: ein starkes Resultat in Crans könnte das Ticket nach Bethpage sichern. 

Parallel bringen internationale Stars zusätzliches Glanzlicht ins Feld: Wyndham Clark, U.S. Open Champion 2023, will seine Klasse auf europäischem Boden beweisen, begleitet von PGA TOUR-Kollegen wie Patrick Rodgers und Erik van Rooyen. Aus der DP-World-Tour-Fraktion sind gleich elf Saisonsieger am Start, darunter Alex Noren (Sieger vergangene Woche und ebenfalls zweifacher Champion in Crans), Danny Willett sowie Publikumsliebling Miguel Ángel Jiménez. Selbst LIV-Profi Paul Casey feiert ein seltenes Gastspiel. 

Für die heimischen Spieler geht es in der Schweiz um ganz andere Ziele – nämlich um die Existenzsicherung auf der Tour. Routinier Bernd Wiesberger kennt Crans Montana bestens und hat gute Erinnerungen – 2021 musste er sich nach einem Doppelbogey am letzten Loch mit Rang zwei begnügen, hinzu kommen zwei weitere Top-15-Resultate. Im Vorjahr landete er auf Rang 22. Nach einem unscheinbaren Auftritt in der Vorwoche hofft er nun, das Momentum wiederzufinden und wichtige Punkte im Kampf um die Tourkarte zu sammeln. 

Der Steirer Matthias Schwab kämpft in dieser Saison mit seiner Form. Erst 14 von 54 Runden brachte er unter Par ins Clubhaus, zu wenig für seine eigenen Ansprüche. 2019 konnte er in Crans mit Rang T8 glänzen, damals inmitten einer Serie von Top-10-Platzierungen. An diese Klasse will er anknüpfen – dringend nötig, um den drohenden Verlust der Spielberechtigung zu verhindern. 

Lukas Nemecz kam überraschend ins Feld. Eigentlich war er schon auf das HotelPlanner Tour Turnier in Schweden eingestellt, ehe er als erste Reserve aufscheint. Nemecz nahm das Risiko auf sich, reiste in die Schweiz – und darf nun bei diesem Highlight in den Schweizer Alpen abschlagen. Zwar verpasste er in den letzten beiden Jahren den Cut, nur 2022 kam er ins Wochenende, fiel nach gutem Start aber noch weit zurück. Doch mit frischem Selbstvertrauen und seinem zuletzt soliden langen Spiel will er für eine positive Überraschung sorgen.