European Senior Team Championships 2025

Senioren Team EM 50+: Damen spielen in der Sonne Mallorcas, Herren haben ein im Heimspiel in Atzenbrugg. 

Die European Senior Team Championships der Damen und Herren 50+ werden seit 2006 ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind grundsätzlich 20 Mannschaften - bei den Herren sind es heuer 21 - zu je sechs Spielerinnen oder Spielern. Das Format ist bekannt: an den ersten beiden Tagen werden je 18-Loch im Strokeplay-Modus gespielt. Die fünf besten Scores pro Team kommen in die Wertung. Daraus ergibt sich die Reihenfolge - die besten acht Team steigen auf in Flight A und spielen um den Titel - für die Matchplay-Phase, in der pro Duell ein Vierer und vier Einzelpartien ausgetragen werden. Die Seniorinnen spielen heuer im Pula Golf Resort auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca. Die Senioren haben ein Heimspiel im Diamond Country Club in Atzenbrugg und wollen nach einer intensiven Vorbereitung den Vorteil ausspielen. 

Damen

Das Golf Team Austria besteht dieses Jahr aus Jennifer Ann Hardy, Marie-Therese Kinsky, Karin Kocher, Esther Sprajc, Ruth Gruber und Michaela Zach. Neu im Team im Vergleich zum Vorjahr ist nur Gruber. Angeführt wird das Team von Captain Angelika Zeisler. 2024 verpasste das Team Flight A nur knapp um zwei Schläge. In Flight B musste man sich erst im Finale geschlagen geben und belegte am Ende den guten 10. Platz. 

Tag 1 - Österreicherinnen starten stark und sind noch im Rennen um einen Platz in Flight A

Starker erster Tag der Seniorinnen: Angeführt von Marie-Therese Kinsky, die mit ihrer ersten Par-Runde (72 Schläge) bei einer Mannschaft EM überzeugt und in der Einzelwertung nur zwei Schläge hinter der Spitze liegt, legt das Golf Team Austria einen guten Start in das Turnier hin. Jennifer Ann Hardy bleibt ebenfalls unter 80 Schlägen und bringt mit einer 76 (+4) das zweitbeste Ergebnis zustande. Esther Sprajc und Karin Kocher sind ebenfalls gut in Schuss und verpassen ein Ergebnis unter 80 erst mit drei Bogeys auf den letzten vier bzw. drei Bahnen. Mit der 80 (+8) und der 82 (+10) halten sie Österreich aber im Rennen um einen Platz in Flight A. In die Wertung kommt noch eine 86 (+14) von Ruth Gruber. Michaela Zach kassiert auf den Front Nine zu viele hohe Nummern und notiert insgesamt 90 (+18) Schläge. Mit gesamt 396 Zählern reiht sich das Team auf Zwischenrang 9 ein und kämpft mit den Schweizer Eidgenossen (390 Schläge) noch um das letzte Ticket für die Top 8. Vier Schläge hinter Österreich folgt Belgien (400).

Tag 2 - Team Austria verliert den Anschluss an die Top 8 und zieht auf Platz 11 in die Match Plays ein

Unter den gewerteten Ergebnissen in Runde zwei können sich nur Sprajc und Gruber im Vergleich zum Vortag steigern - jeweils um zwei Schläge. Mit einer 78 bringt Sprajc die beste rot-weiß-rote Runde ins Ziel. Deutlich schlechter scoren vor allem die beiden Leaderinnen aus Runde eins. Kinsky notiert 81 Schläge, Hardy kommt auf 87. Kocher verfehlt das Ergebnis aus Runde eins mit 84 nur knapp. Zach fällt mit einer 88 aus der Wertung. Insgesamt stehen 17 Schläge mehr als noch in Runde eins zu Buche. Zwei Plätze müssen die Österreicherinnen am Leaderboard abgeben. Mit Rang 11 und gesamt 809 qualifiziert sich das Team aber locker für Flight B. Der erste Gegner im Match Play lautet Italien. 

Match Play - Italien hat das bessere Ende für sich. In Runde zwei ist Team Austria gegen Portugal siegreich

Im Duell gegen Italien schenken sich die Kontrahenten nichts. Spannung herrscht bis zum letzten Putt. Das bessere Ende für sich hat jedoch leider unser südlicher Nachbar. Der Vierer (Gruber & Hardy) geht vorzeitig mit 3&2 an Österreich, zudem erkämpft Kinsky (2&1) einen Punkt für rot-weiß-rot. Kocher (3&2) und Zach (4&3) müssen sich geschlagen geben. Alles spitzt sich auf das Duell von Sprajc gegen Eleonora Masi de Vargas. Die Partie geht bis auf die 18, wo sich schließlich die Italienerin durchsetzen kann. 

Um im Mittelfeld von Flight B zu bleiben muss gegen Portugal somit ein Sieg her. Und das Golf Team Austria liefert ab. Alle Spielerinnen zeigen gute Leistungen, am Ende belohnen sie sich mit einem 3,5:1,5-Sieg. Der Vierer geht erneut an Österreich. Sprajc überflügelt die Gegnerin mit 9&8. Kocher (6&5) verliert zwar deutlich, Kinsky macht mit ihrem Punktgewinn den Sieg klar. Das letzte Match endet geteilt. Am Schlusstag lautet der Gegner Norwegen. Ein Sieg würde Platz 13 bedeuten. 

Finale - Norwegen kann das Golf Team Austria nicht fordern. Nach dem deutlichen Sieg beendet die Seniorinnen die EM auf Rang 13

Die Norwegerinnen sind gegen die stark spielenden Österreicherinnen chancenlos. Der Vierer Gruber/Hardy beendet das Match mit 8&7 bereits kurz nach dem Turn und auch Kinsky fackelt bei ihrem 8&6-Sieg nicht lange herum. Den dritten Punkt bringt Kocher souverän mit 4&3 auf das Leaderboard. Die letzten beiden Einzel werden folglich geteilt. Nach der knappen Niederlage gegen Italien zum Match Play Auftakt verabschieden sich die Seniorinnen mit zwei Siegen und einem 13. Platz in der Abschlusstabelle. Den EM-Titel sichern sich die Engländerinnen.

Herren

Bei den Herren gehen für das Golf Team Austria folgende sechs Herren an den Start: Bernhard Bogensperger, Manfred Danninger, Alexander Rueber, Oliver Vogel, Bernhard Wolfberger und Christian Kerschbaum. Neu im Verlgeich zum Vorjahr ist nur Kerschbaum, der überhaupt seine Premiere im Team feiert. Angeführt wird das Team von Captain Gerd Zorn. Nachdem das Team 2023 nur um einen Schlag Flight A verpasst hat, konnte man sich voriges Jahr gerade noch für Flight B qualifizieren. Kein Spieler schaffte in der Einzelwertung den Sprung unter die Top 40. Schlussendlich platzierte sich Team Austria nach zwei Niederlagen im Matchplay auf dem geteilten 15. Platz - denn die Platzierungsspiele mussten aufgrund der extremen Wetterlage abgesagt werden. Heuer wollen die Herren die Ergebnisse aus dem Vorjahr mit guten Leistungen vergessen machen.

Tag 1 - Österreicher halten sich mit einem guten Finish in Schlagdistanz zu den Top 8

Wind, Regen und ein Platz, der alles von den Spielern abverlangt - Tag eins wird zum echten Test für die Teilnehmer. Lediglich zwei Spieler im ganzen Feld bringen Runden unter Par ins Ziel, nur zwei weitere schaffen es eine Even-Par-Runde zu spielen - 2024 waren es nach Runde eins noch 22 Spieler. Das Golf Team Austria hat vor allem zu Beginn zu kämpfen. Von den ersten vier Startern bleibt nur Bernhard Wolfberger mit einer sehr soliden 78 (+6) unter 80 Schlägen. Bernhard Bogensperger muss auf den letzten vier Bahnen noch fünf Schlagverluste hinnehmen und folgt mit einer 81 (+9). Alexander Rueber kassiert rund um den Turn zu viele Schlagverluste und bringt eine 83 (+11) zustande. Rookie Christian Kerschbaum fällt mit seiner 88 (+16) aus der Wertung. Die beiden letzten Starter, Oliver Vogel (mit vier Birdies) und Evergreen Manfred Danninger (mit lediglich vier Schlagverlusten), halten das Team mit zwei 76er-Runden (+4) aber noch im Rennen um einen Platz in Flight A. Auf Rang 8 fehlen sieben Schläge. Rund um das Golf Team Austria haben aber noch etliche Teams ein Wörtchen mitzureden. 

Tag 2 - Team Austria fällt auf dem dicht gedrängten Leaderboard zurück und spielt Match Play in Flight B

So knapp wie dieses Jahr waren die Ergebnisse nach der Stroke Play Phase noch nie. Dementsprechend viel Bewegung herrschte an Tag 2 am Leaderboard. Führende Nationen sind noch aus dem ersten Flight gefallen und als Überraschung hat sich die Schweiz hervorgetan, die sich in den ersten Flight gespielt hat. Das Golf Team Austria ist im dicht gedrängten Mittelfeld nach einer 389 (fünf Schläge besser als am Vortag) mit gesamt 783 Schlägen auf Platz 15 gelandet - bis Platz 11 sind es nur vier Schläge - und spielt in der Match Play Phase in Flight B. Damit hat sich das Team auch locker für das neue Format im nächsten Jahr in Bordeaux qualifiziert. Das beste Ergebnis der Österreicher ist erneut eine 76 - gespielt von Wolfberger und zum zweiten Mal von Vogel. Rueber verbessert sich und liefert eine 78 ab. Auch Danninger notiert erneut unter 80 Schlägen und kommt mit einer 79 zum Scoring. In der Wertung kommt zudem eine 80 von Bogensperger. Die 87 von Kerschbaum kommt nicht zum Tragen. Jetzt geht es darum in den Match Plays für eine gute Platzierung zu sorgen. Erster Gegner ist ebenfalls Italien. Zusätzlichen Ansporn verleiht den Spielern das mit ihnen mitgefiebert wird. "Die Chefin von unserem Quartier Motel Nemetz in Böheimkirchen hat schon die ganze Woche lang die österreichische Fahne ausgehängt", berichtet Captain Gerd Zorn. 

Match Play - Die Herren müssen sich gleich zweimal auf den letzten Drücker geschlagen geben

Im Match gegen Italien läuft es zu Beginn nicht nach Wunsch. Doch der Vierer (Bogensperger & Rueber) schlägt eindrucksvoll zurück und dreht das Duell - von drei Down bis zum Turn auf eins auf. Rueber gelingt dabei fast ein Hole-In-One. Auf den Back Nine lassen sie nichts mehr anbrennen. Mit drei Lochgewinnen in Folge machen sie den ersten Punkt klar. Wolfberger zeichnet sich ebenfalls aus und bezwingt den in Österreich sehr bekannten Südtiroler Franz Pföstl (mit -4,8 das beste HCP im Feld) mit 3&1. Vogel und Danninger verlieren mit 5&4 deutlich. 

Zum entscheidenden Showdown kommt es zwischen Kerschbaum und Marco Pellini. Das Match ist geprägt von ständigen Führungswechseln. Auf Loch 16 springt der Ball des Österreichers jedoch links ins Hindernis, der seines Konkurrenten wirft gerade noch den Anker und bleibt spielbar. Das Loch geht verloren. Trotz nachhaltigen Versuchen gelingt ihm die Korrektur nicht mehr. Auf der 18 geht das Match gegen Italien schlussendlich knapp mit 3:2 verloren. 

Ähnlich spannend und gleichzeitig bitter am Ende verläuft das Match gegen Belgien. Wolfberger (4&3) kann sich erneut souverän durchsetzen. Rueber muss sich mit demselben Ergebnis geschlagen geben. Der Vierer Bogensperger/Vogel geht in der einbrechenden Dunkelheit die Verlängerung, am ersten Extraloch setzen sich jedoch die Belgier durch. Kerschbaum spielt erneut alle Löcher, ist diesmal auf der 18 aber siegreich. Im letzten Einzel kämpft Danninger gegen seinen Konkurrenten ebenfalls bis zum letzten Putt. Das Spielglück ist ihm aber nicht hold. Nach einem Wasserball in gleicher Finsternis geht der Punkt an Belgien. Nach der 3:2-Niederlage geht es gegen Polen um Platz 15. 

Polens Herren sind ein überaus beliebter Gegner. Nicht unbedingt aus spielerischer Sicht, eher aufgrund der prominenten Besetzung. Für Bernhard Wolfberger erfüllt sich gar ein Kindheitstraum. Er darf gegen die Liverpool Legende Jerzy Dudek spielen! Oliver Vogel bekommt es mit der NHL Eishockey-Legende Mariuz Cwerkawski zu tun.

Finale - Das Golf Team Austria macht mit Polen kurzen Prozess und beendet die Heim-EM auf Rang 15

Zum Abschluss der Heim-EM zeigt das Golf Team Austria gegen Polen eine starke Leistung und sichert sich Rang 15. Kerschbaum lässt sich nicht lange aufhalten und sorgt mit einem 6&4 für klare Verhältnisse. Rueber und Vogel weißen die Konkurrenten ebenfalls deutlich mit 4&3 in die Schranken. Auch im Vierer Bogensperger/Danninger und im Einzel von Wolfberger gegen Dudek liegt Österreich in Front, die Partien werden wegen Bedeutungslosigkeit allerdings vorzeitig geteilt. Das Endergebnis lautet somit 4:1 für Österreich. Kapitän Gerd Zorn weiß den abschließenden Sieg richtig einzuordnen: "Der 15. Platz entspricht unserem momentanen Leistungsspektrum, der erste Flight ist aktuell unerreichbar. Um nächstes Jahr erneut in Flight B zu landen benötigen wir eine Leistungssteigerung - gerade in brenzligen und entscheidenden Situationen - da die EGA für nächstes Jahr mit vier Absteigern plant um die Flights B & C besser durchmischen zu können um allen Nationen die Möglichkeit zu geben jedes Jahr bei einer Europameisterschaft zu spielen." Großes Lob gibt es für den austragenden Club: "Der Diamond CC präsentierte sich nicht nur als Platz, sondern auch als Location von seiner besten Seite. Alle Nationen sprechen von der besten EM seit vier Jahren!" Den Sieg in Atzenbrugg schnappen sich die Iren.