WAGC

WAGC 2024 - Ein unvergessliches Erlebnis

Trotz verpasster Podestplätze war das WAGC-Finale 2024 in Thailand für Team Austria ein unvergessliches Erlebnis.

Das Weltfinale der World Amateur Golfers Championship (WAGC) gibt Golfern und Golferinnen die Möglichkeit, in einem Umfeld wie bei einem professionellen Golfturnier, gegen die Konkurrenz aus aller Welt (über 40 Nationen sind am Start) anzutreten und findet bereits zum 28. Mal statt. Gespielt wird wie im Vorjahr in Phuket, Thailand, auf vier unterschiedlichen Top-Golfplätzen – im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Wechsel (Blue Canyon Lakes Course statt Aquella G&CC). Der Zeitpunkt des Finalevents ist zudem zwei Wochen früher angesetzt. Das Wetter zum Ende der Regenzeit stellt die Spieler und Spielerinnen somit vor eine zusätzliche Herausforderung. Hitze und regnerische Voraussagen werden für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen.  

Ausgespielt werden die WAGC-Weltmeistertitel in fünf unterschiedlichen Handicap-Klassen. Aus Österreich nehmen die fünf Final-Sieger – Dietmar Hübler, Andreas Sidla, Robert Ruiner, Josef Prückl, Fabian Müllner – der Handicap-Gruppen A-E der DINERS CLUB Austrian Amateur Open 2024 teil. Neben dem WAGC-Weltfinale wird auch das World Amateur Golfers Invitational (WAGI) unter den gleichen Voraussetzungen ausgetragen. Qualifiziert sind hierfür Tuan Anh Tran und Manuel Erlinger der AAO-Handicap-Gruppen F und G.  

In beiden Wertungen werden auch Mannschaftswettbewerbe über vier Runden ausgetragen. Beim WAGC-Teambewerb kommen vier von fünf Ergebnisse pro Nation und Tag ins Klassement. Letztes Jahr landete Österreich auf Rang 12. Dafür gibt es aus österreichischer Sicht einen Weltmeistertitel aus HCP-Gruppe 3 zu verteidigen. Es zählen bei diesem Ereignis aber nicht nur Titel und Ergebnisse. Das Golfevent ist ein einzigartiges Erlebnis für Amateurgolfer und -golferinnen, die über den Turnierzeitraum eine große Gemeinschaft bilden und neue Kontakte zu unterschiedlichsten Kulturen knüpfen.  

Abschied mit großer Siegerehrung

Nach vier körperlich wie spielerisch herausfordernden Turnierrunden gipfelte das WAGC Final am fünften Turniertag in einem neu geschaffenen Highlight, dem „Golf Carnival“ am Laguna Golf Course. In diesem Format spielten die zehn besten WAGC-Teams um den Mannschaftstitel, die acht besten Brutto-Spieler um den Einzelsieg, und auch die zehn besten WAGI-Teams spielten die Spitzenplätze unter sich aus.

Team Austria konnte bei den finalen Entscheidungen nicht mitmischen. Dennoch waren auch österreichische Teilnehmer voll und ganz dabei: sie feuerten die Finalisten an, und versuchten ihr Glück bei der Putt- und Chip-Competition. Einige ließen es sich nicht nehmen, kulturelle Eindrücke aus Thailand mitzunehmen und besuchten die prachtvollen Tempelanlagen und die imposante Marmorstatue des Big Buddha auf Phuket.

Am Abschiedsabend fand die große Siegerehrung statt – die diesmal ohne österreichische Golfer auf dem Podest über die Bühne ging. Doch hätte es einen Preis für Teamgeist gegeben, wäre Team Austria wohl schwer von der Spitze zu verdrängen gewesen. Der WAGC-Titel ging heuer an die Hausherren aus Thailand – vor vier weiteren asiatischen Teams. Bestes europäisches Team ist wie im Vorjahr Spanien auf Rang 6. Für Aufsehen sorgte auch das WAGC Highlight Video 2024.

Durchwachsene Leistungen und verpasste Chancen

Die Leistungen der österreichischen Teilnehmer waren heuer durchwachsen, unterschiedliche Faktoren verhinderten eine Top-Platzierung. Dietmar Karl Hübler in WAGC-Division 1 konnte konstante Ergebnisse erzielen, doch es fehlte das letzte Quäntchen, um sich weiter vorne zu platzieren. Auch Andreas Sidla (Division 2) fand nicht immer zu seiner Bestform, kann jedoch eine zufriedenstellende Bilanz ziehen. Robert Ruiner (Division 3) spielte seine deutlich beste Runde nach einem morgendlichen Zwischenfall (siehe weiter unten), ansonsten fehlte nicht viel.

Josef „Sepp“ Prückl (Division 4) durchlebte in Thailand von Tee to Green ein golferisches Tief, dennoch war das Turnier eine wertvolle Erfahrung. Fabian Müllner (Division 5) überzeugte in Runde zwei und verbesserte sein Handicap gleich um zwei Schläge, sonst blieb er in seinem Spiel stabil. In der WAGI-Division 6 zeigte Tuan „Tom“ Anh Tran konstantes Spiel über die ganze Woche, ein krankheitsbedingter Ausfall von Partner Manuel Erlinger machte ihre Chance auf eine vordere Platzierung in der WAGI-Teamwertung aber zunichte.

Positive Eindrücke und Dankbarkeit

Ungeachtet der sportlichen Leistungen war die Woche in Thailand für die österreichischen Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis. Alle Teammitglieder lobten ÖGV-Mitarbeiterin Sandra Hofecker, die sich vor und während des Turniers engagiert um das Team kümmerte. Am Ende wurde sie nicht nur auf Händen getragen, sondern auch mit einer Einladung zu einer Golfrunde und einem anschließenden Essen verwöhnt.

Robert Ruiner zeigte sich begeistert: „Meine Vorstellungen wurden bei weitem übertroffen.“ Die Teilnahme am Weltfinale in Phuket sei ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Besonders hob er die perfekte Organisation des ÖGV und den starken Teamgeist hervor, der schwächere Runden in geselliger Atmosphäre am Hotelstrand – und mit dem ein oder anderen Bier – schnell vergessen ließ. Eine lustige Anekdote: Am Morgen von Tag drei blieb Ruiner in der Toilette des Fitnessstudios eingeschlossen. Erst nach 30 Minuten, und nach erfolglosen Versuchen der Hotelmitarbeiter, konnte ihn sein Teamkollege Dietmar Hübler befreien – improvisiert mit einem Löffel aus dem Frühstücksraum. Für diese Rettungsaktion bekam er den Titel „Didi McGyver“.

Sepp Prückl resümierte die Turnierwoche ebenfalls positiv, obwohl es sportlich nicht nach Wunsch lief: „Der Zusammenhalt und Teamspirit waren unvergleichlich.“ Trotz seines golferischen Tiefs in Thailand nimmt er viele positive Eindrücke mit: „Diese Weltmeisterschaft wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben!“ Zudem ist er überzeugt, dass er aus dieser „großen Niederlage“ wertvolle Fortschritte für sein Spiel ziehen kann.

Für Fabian Müllner war die Teilnahme selbst schon ein Erfolg: „Die Teilnahme ist schon ein Sieg. Auch wenn es in dieser Woche nicht ideal gelaufen ist, wir sagen intern im Team immer: Wir haben schon gewonnen. Denn wir sind die wenigen Glücklichen, die hier eine wunderbare Turnierwoche erleben durften.“ Besonders die Dauer und Intensität des Turniers hinterließen bei ihm Spuren. Die Begegnung mit Menschen aus aller Welt und der Austausch über das „schönste Spiel der Welt“ werden ihm aber besonders in lebhafter Erinnerung bleiben. Es soll jedoch kein einmaliges Erlebnis bleiben: Sein Ziel für nächste Saison ist sich erneut für das WAGC-Finale zu qualifizieren

Für Manuel Erlinger war das Turnier ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis. „Es war alles von Anfang bis Ende fantastisch“, schwärmte er noch nach seiner Rückkehr. Auch er war voller Dankbarkeit für die Gelegenheit und betonte, wie sehr die starke Gemeinschaft im Team allen die Woche versüßt hat.

Fazit

Auch wenn es für Team Austria dieses Jahr nicht zu einem Podestplatz gereicht hat, waren die positiven Erfahrungen, der starke Teamgeist und die kulturellen Eindrücke die wahren Gewinne der Woche. Die österreichischen Teilnehmer kehren mit wertvollen Erinnerungen und neuen Zielen nach Hause zurück.

WAGC Final 2024 - Pics by lanizamphoto